Übersicht der Workshopangebote in 2016:

Workshop 1: Sensibilisierung des Gehörs im urbanen Umfeld
Künstler: Heiko Wommelsdorf

Schule: Eric-Kandel-Gymnasium, Ahrensburg
Lehrerin: Kristine Hildebrandt
Klasse: 5
Zeitraum: 10.07.-13.07.2016

Ein Workshop in Kooperation zwischen dem Klangkünstler Heiko Wommelsdorf, der Muthesius Kunsthochschule Kiel und des Eric-Kandel-Gymnasiums in Ahrensburg im Rahmen des Projektes „Kunst hoch Schule“. In diesem Workshop wurde das komplette Schulgebäude des Eric-Kandel-Gymnasiums zur Klanginstallation. An verschiedenen Punkten im In- und Außenraums des Gymnasiums, wurden kleine Lautsprecher positioniert, die jeweils Hörstücke mit Aufnahmen aus verschiedenen Klangquellen abspielten. In mehreren Schritten wurden die Teilnehmer an die Klänge und Geräusche ihres Umfeldes herangeführt, welche oftmals nicht mehr bewusst wahrgenommen wurden. Mit Aufnahmegeräten und geschulten Ohren, sind die Schüler auf die Suche gegangen. Im Computerraum des Gymnasiums wurden die Aufnahmen geschnitten und vervielfältigt. Kleine Geschichten wurden mit den Audiotracks erzählt. In einem gemeinsamen Rundgang durch das Gebäude wurden die Klanginterventionen vorgestellt und gemeinsam besprochen.

Workshop 2: Perspektive erfahren
Künstlerinnen: Susanne Ponseti und Anja Mamero

Schule: Stormarnschule Ahrensburg
Lehrerin: Anke Sommer
Klasse: 11
Dauer: 12.09.-15.09.2016

Der Workshop sollte den Schülern Einblick in die Welt der perspektivischen Darstellung von Räumen und Objekten geben. Die unterschiedlichen Möglichkeiten der perspektivischen Darstellung wurden den Schülern mittels Fotografie und Zeichnung nahe gebracht. Zu Beginn des Workshops erhielten die Schülerinnen und Schüler eine theoretische Einführung in den Themenbereich der Perspektive. Im Anschluss gingen alle auf die Suche nach Motiven, die eine prägnante Zentralperspektive abbildeten. Die fotografischen Aufnahmen dieser Motive wurden ausgewählt und im A3-Format schwarz-weiß ausgedruckt. Auf den Vorlagen konnten die Teilnehmerinnen anschließend zeichnerische Versuche von Horizontlinien, Fluchtpunkten und Fluchtlinien vornehmen. Einfache Übungen halfen ihnen dabei, sich grundlegende Methoden, wie das Konstruieren von Fluchtpunkten anzueignen. Die freien Objekte, die dann letztlich in die Vorlagen gezeichnet werden durften, verhalfen den Schülern zu ihren Abschlussarbeiten, die anschließend im Schulgebäude präsentiert wurden.

Workshop 3: Bewegte Basteleien
Künstler: Matthias Latza

Schule: Schule an den Auewiesen, Bad Malente / Gremsmühlen
Lehrerin: Caren Jürgens
Klasse: 5
Dauer: 13.06.-16.06.2016

Erfahrungsbericht: Dieser Workshop galt der gemeinsamen Erstellung eines Trickfilms mit Jungen Schülerinnen und Schülern (SuS). Eine Woche vor Beginn sind die SuS gebeten worden, Reste von Bastelmaterial, soweit vorhanden, von zu Hause mitzubringen. Bis auf zwei Schüler haben dies auch alle getan. Auch hat die Klassenlehrerin Frau Jürgens eine Menge Material aus dem Schullager aufgetrieben. Unter anderem wurden alte blaue Gardinenbahnen als Himmel für die Landschaft verwendet. Der Workshop war zwar in reguläre Unterrichtstage eingebunden, sodass die SuS an fast allen Tagen vorher und hinterher Stunden wie Sport, Mathe oder NaWi hatten, konnte im Ablauf aber ohne Einbußen verwirklicht werden. Nach drei Tagen hatten wir eine fertige Papierlandschaft auf dem Fußboden des eigens dafür zur Verfügung gestellten Klassenraums. Am vierten Tag wurden der Bewegungsablauf geplant und die Einzelbilder geschossen. Hierfür wurde die Klasse aufgeteilt: Während eine Hälfte ca. 20-25 Minuten die Einzelbildaufnahmen machten, bekam die andere Hälfte von Frau Jürgens im separaten Klassenraum ein Ersatzprogramm. Jeder der SuS hat einen Teilbereich der Landschaft gebastelt, sowie einen Teilbereich der Animation übernommen und konnte diesen vor der Gruppe benennen, beschreiben und begründen. Dennoch war teilweise der Lautstärkepegel während der Praxisarbeit zu hoch. Ich glaube, dies lag an den langen Phasen der Eigenarbeit, die den Workshop bestimmten. Eine fünfte Klasse ist mit der damit einhergehenden Eigenverantwortlichkeit vielleicht noch überfordert. Für die Zukunft möchte ich daher die Mindestklassenstufe für diesen Workshop nach oben korrigieren. Neben der Klassenlehrerin war zeitweise noch eine weitere Lehrkraft anwesend und hat helfend unterstützt. Das Feedback der Klasse am letzten Tag war positiv und erfreut über das Ergebnis. Die Präsentation des fertigen Clips konnte nicht vor der Klasse geschehen, da ich diesen noch zusammenschneiden musste. Der Clip ist am nächsten Tag online gestreamt worden und wurde mittels eines Verlinkungscodes über die Klassenlehrerin an die Eltern der SuS gesendet.

Workshop 4: PapPets

Künstler: Sören Wendt

Schule: Auenwaldschule Böklund
Lehrerin: Sina Weinhold
Klasse: 7
Dauer: 12.10.-14.10.2016

Erfahrungsbericht Trickfilmworkshop: Im Kunstkurs der 7. Klassen in der Böklunder Gemeinschaftsschule, waren 17 Schüler dabei. Sie hatten schnell erfasst, worum es beim Trickfilm geht und konnten die Einführung kaum abwarten, weil sie bereits viele Ideen im Kopf hatten, die umgesetzt werden sollten. Eine Gruppe hat sich in der gesamten Schule auf die Suche nach Schuhen gemacht, die in der Aula und in den Toiletten der Schule für einiges Aufsehen gesorgt haben. Die schönsten drei Sneaker wurden dann, ohne ihre Besitzer, zu einer kleinen Tanzshow inmitten der Aula, vor einem großen Schuh-Publikum, animiert. Anschließend liefen die herrenlosen Schuhe quer durch die Schule, zurück in ihre Regale in den Klassenräumen. Eine große Zahl von verschiedenen Trick-Techniken wurde ausprobiert und am Ende wurden sogar noch einige PapPets mittels Green-Screen vor der Schule fliegen gelassen.

Workshop 5: Körper_SKULPTUR
Künstlerin: Chili Seitz

Schule: Erich Kästner Gemeinschaftsschule Elmshorn
Lehrerin: Jasmin Lesslich
Klasse: 12
Dauer: 05.07.2016

Der  Menschliche  Körper  im  Raum  als  Skulptur  und  das  Dokumentieren  mittels  Fotografie  oder eines kurzen Videos. Nach  einer  Vorstellungsrunde  und  einem  kurzen  Einblick  in  den  geplanten  Ablauf    des  Tages wurden die Kameras verteilt und die Zeit für den ersten Durchlauf festgehalten.

Die Schüler hatten eine Stunde Zeit sich in kleinen Gruppen mit je einer Kamera auf den Weg zu machen und spannende Motive in der unmittelbaren Umgebung und der Schule selbst zu finden. Nachdem  wir  die  ersten  Ergebnisse  ausgedruckt  hatten  und  die  Jugendlichen  sich  Gedanken machten wie, wo und wie viele Protagonisten sie für ihr Bild positionieren möchten, ging es auch schon in die zweite Runde. Gemeinsam sind wir zu den von den Schülern vorgeschlagenen Orten und haben ihre neuen Inszenierungen gestellt. Je einzelne Schüler durften den Rest der Klasse, oder einzelnen Personen, nach ihren Vorstellungen stellen und inszenieren. Es war wirklich eine große Freude zu sehen wie konzentriert die Jugendlichen an dieser Aufgabe gearbeitet  haben. Ein  Feedback  einer  Schülerin  fasst  es  m.E.  ganz  wunderbar  zusammen:    Bei  diesem  Projekt wurde die Gemeinschaft positiv gefördert und jeder Einzelne als Künstler wertgeschätzt.“

Workshop 6: Zwischen Flensburg und St. Croix
Künstler: Benjamin F. Stumpf

Schule: Goethe Schule Flensburg
Lehrerin: Ragna Schepka
Klasse: Oberstufe
Dauer: 23.06.-19.07.2016

Zum Auftakt des Projektes „Zwischen Flensburg und St. Croix“ trafen wir uns im Schifffahrtsmuseum Flensburg und bekamen eine detaillierte Einführung von der Kuratorin Susanne Grigull zu der Sonderausstellung „Sklaven, Zucker, Rum“ im Museum. Die Schüler bekamen einen umfassenden Überblick zu den geschichtlichen Zusammenhängen zwischen dem damaligen wirtschaftlichen Wachstum Flensburg und dem transatlantischen Dreieckshandel. Im Anschluss begannen die Schüler sich mit den verschiedenen Bereichen zum Kolonialismus der Ausstellung auseinanderzusetzen. Sie erstellten ein eigenes Projektheft, in dem sie sich Notizen und Skizzen machen konnten. Es entstanden zahlreiche Zeichnungen, digitale Collagen und Fotografien. Der Rechercheprozess wurde von mir sowohl in der Gruppe als auch in Einzelgesprächen in Hinblick auf Hintergrundwissen aber auch technische und ästhetische Fragen begleitet. Es wurden die Materialien in der Großgruppe gesichtet und inhaltlich besprochen. Es wurden erste Ideen für eine größere Gemeinschaftsarbeit diskutiert und verschriftlicht. Es wurde die Idee verfolgt, eine große Flagge in dem Massen 3,90 m x 2,50 mit einer Collage zu erstellen, in der sich die Recherche aus dem Museum und der Stadt visuell darstellten. Die Schüler begannen über eine Form für die finale Version zu besprechen. Für die Umsetzung wurden alle entstandenen Fotografien ausgedruckt und die Skizzen und Zeichnungen verwendet. Die Schüler entwickelten hierbei eine eigene Grundform für die Collage. Es bildeten sich verschiedene Arbeitsgruppen. Die eine Gruppe hat Zeichnungen für die Form erstellt. Eine zweite Gruppe sichtete und sortierte das Fotomaterial. Die dritte Gruppe hat die Flagge genäht und gesäumt. Die Schüler Gruppe entschied sich im Anschluss für das Motiv eines Strudels, welchem die Dynamik, Gewalt und das Element des Wasser beiwohnte. Mit einem Overheadprojektor wurden die Umrisse dieser Grundform auf den Flaggenstoff projiziert und abgezeichnet. Im nächsten Schritt würden die Materialien aus dem Rechercheprozess auf den Flaggenstoff übertragen. So würden u.a die Fotoausdrucke mit einem Leim-Kleister Gemischt auf dem Stoff befestigt und die Skizzen und Zeichnung in die Collage mit eingearbeitet. 

Workshop 7: Das Kopfkino
Künstler: Moses Merkle

Schule: IGS Friedrichsort
Lehrerin: Rebecca Neumann
Klasse: 7
Dauer: 12.07.-15.07.2016

Das Kopfkino besteht aus einem Karton, welcher über den Kopf gestülpt wird. Im inneren ist ein Smartphone befestigt, welches als Videokamera genutzt wird. Das Kopfkino dient einer intuitiven und konzentrierten Kameraführung und ermöglicht Schulen ohne eigene Filmausrüstung Filmkurse anzubieten. Im Vorfeld hatte ich mich mit der betreuenden Kunstlehrerin Rebecca Neumann abgesprochen und ein klares Programm entwickelt. Wegen des jungen Alters und dem fehlenden Tag (4 statt 5 Tage) haben wir uns entschlossen das Arbeiten am Schnittrechner zu streichen, und statt dessen Methoden anzuwenden, die das Schneiden am Rechner überflüssig machen: Das Erzählen in einem singel take und das Schneiden in der Kamera. Die ursprüngliche Idee des Workshops, das gemeinsame, gleichzeitige Filmen einer Situation haben wir am letzten Tag dennoch erfolgreich durchführen können, nur dass ich das Resultat nach der WS Woche selber zusammengeschnitten habe. Lernziele: 1. Die Jugendlichen lernen einen bewussten, professionellen Umgang mit ihrer Smartphone-Videokamera. 2. Sie lernen die Beschränkungen des Mediums Film und wie eine Erzählung in Filmsprache umgesetzt wird. 3. Sie lernen die unterschiedlichen Wirkungen von Kameraeinstellungen (Nah-Totale), Blickwinkeln (Frosch- Vogelperspektive) und Kamerabewegung (Person Umkreisen, mitlaufen, von Vorne, Hinten, Seite…) 4. Sie lernen die Bedeutung von Blickachsen und die Wirkung des Zusammenschnitts kennen. 5. In einem gemeinsamen Abschlussprojekt entwickeln sie ein künstlerisches Bewusstsein für den eigenen und den subjektiven Blick der anderen.

Workshop 8: Bau eines Lehmofens
Künstlerin: Katrin Dolzer

Schule: Grundschule Glücksburg
Lehrerin: Antje Smorra
Klasse: 2
Dauer: 21.09.-29.09.2016

1. TAG: Kennenlernen im Klassenraum. Was haben wir vor? Warum machen wir das? Manche Kinder haben schon einmal getöpfert, viele kennen Lehm von der Steilküste an der Ostsee. Wir mischen zusammen unser Baumaterial aus Sand, Lehm und Wasser, mit Händen, Füßen, Schaufeln. Einige schauen erst eine Weile zu, bis sie sich überwinden, den „Matsch“ anzufassen, andere sind fast nicht wieder aus dem Schlicker wegzubewegen. Aus dem angemischten Lehm baut jeder ein Modell. Was ist überhaupt ein Modell? Es entstehen Schildkröten, Drachen, zwiebelförmige Öfen, ganz „normale“ Öfen, Totenköpfe… Als die Kinder mit den Händen in den Sack mit dem feinen Tonmehl greifen, sind sie begeistert : „ das fühlt sich an wie Wasser!“ „Wir könnten auch bis zum Erdkern durchbohren und die Hitze dann zum Backen benutzen!“ Fritjofs Modell ist eine Konstruktion mit mehreren Brennkammern aus Totenköpfen. Er erklärt, wie darin Brötchen gebacken werden sollen. Es ist eine richtige Backmaschine. Am Nachmittag bauen Jeanette und ich das Fundament.

2. TAG: wir haben ein kleines Modell gebaut, an dem wir erklären können, wie wir beim Bau vorgehen werden. „Ihr habt ja schon den Ofen fertiggebaut“…sind die Kinder enttäuscht, als sie das Fundament sehen. „Ihr habt mit unserem Lehm das Testament gebaut!“ Alle stellen Lehmbälle her und bauen die Sandkuppel als Stützkonstruktion vor, und bauen aus den Lehmbällen die erste Wandschicht.

3. TAG: Das Wetter ist trocken und warm, so dass wir gut weiter bauen können und aus den Bällen eine zweite Schicht bauen können. Wir fertigen mit viel Wasser eine Lehmschlämpe an, um am 4.Tag nach der Baupause eine Strohlehmschicht anzumischen und als Isolierung auf den Ofen zu bringen. Die „Schlickersuppe“ ist für viele die Attraktion überhaupt. In der Pause bekommen wir Besuch von der 4. Patenklasse. Es sind einige sehr interessierte SchülerInnen dabei. Wir legen den Schornstein an, und sofort kommen Assoziationen zu Tierkörpern auf. Elefant, Schildkröte… Die Kinder sollen nächstes Mal Bilder von Tieren mitbringen, die sie bauen wollen.

4. TAG: Die Wand ist gut getrocknet, und wir beschließen, doch mit normalem Lehm, nur mit geringer Strohzugabe zur Armierung, weiter zu bauen. Es zeigt sich, dass manche Kinder lieber den Lehm und die Lehmbälle vorbereiten, und andere lieber am Ofen bauen. Aber alle fühlen sich schon wie richtige Profis.

5. TAG: Wir stehen vor der ganz glatten, großen Ofenkuppel. Die Formgebung steht an. Niemand hat Bilder mitgebracht. Auch die Ideen sind zuerst verschwunden. Die SchülerInnen haben sehr großen Respekt vor der leeren Fläche, und offensichtlich auch vor der Größe der Formen, die es nun zu gestalten gilt. „Ich kann das nicht“ ich hab das noch nie gemacht… vielleicht kann es ja auch ein Mischtier aus allen Ideen werden… Wir schlagen eine Brücke und beginnen erstmal mit dem, was wir schon die letzten Tage gelernt haben, LEHMBÄLLE KLOPFEN! Und dann klopfen wir sie dort fest, wo die Augen des Tieres hin sollen „Es braucht große Glubschaugen“, es soll ein gruseliges Tier werden!

Aus den nächsten Bällen werden Zacken geformt, die den Rücken bedecken. „Wenn man weiter weg geht, sieht man viel besser , wie es werden soll!“ Manche Mädchen fangen an, Pocken aus Smileys auf den Rücken zu formen. Viele andere Mädchen folgen, es werden lachende Smileys, Hasenohren kommen dazu. Die Jungs sind empört. „ Das ist voll blöd! Wir wollen ein gruseliges Monster machen, nicht so was niedliches. Das ist ja, als ob man Totenköpfe auf ein Einhorn macht…“ Aber nach einer Zeit, und wenn man auch jetzt das Monster mit ein bißchen Abstand betrachtet, sieht es nicht niedlich aus und die Bauherren und – damen sind zufrieden. Wir nennen es Gronkel!

Workshop 9: Erde zu Erde
Künstlerin: Jihae An

Schule: Werner-Heisenberg-Gymnasium
Lehrerin: Antonia Meyer
Klasse: 9
Dauer: 31.10.-07.12.2016

In diesem Keramikworkshop, der aufgrund seiner Eigenart kein Kompaktkurs war, wurden – angeregt durch die Flüchtlingskrise – mit den Schülerinnern und Schülern über einen längeren Zeitraum unter Anleitung des Künstlerin Blumentöpfe aus Ton gefertigt, die anschließend auf verschiedenen Basaren und Märkten rund um die Schule verkauft wurden. Das eingenommene Geld kam dabei zu 100 Prozent Geflüchteten zu Gute. 

Workshop 10: Zurück in die Zukunft
Künstler: Robin Romanski

Schule: Humoldtschule Kiel
Lehrer: Ulrich Kunau
Klasse: 10
Dauer: 14.07.-18.07.2016

Der Hauptbahnhof Kiel besitzt eine lange und wechselvolle Baugeschichte.  Heutzutage wird er nicht nur zum öffentlichen Personentransport genutzt, sondern auch als Einkaufs- und Vergnügungszentrum oder als Ausstellungsort, um das vielfältige Publikum von Reisenden, Pendlern und Vergnügungssüchtigen zu nutzen. Ziel dieses Workshops war es, auf eine zeichnerische Entdeckungstour und Spurensuche durch den Bahnhof gehen und dabei ein besonderes Augenmerk auf bauliche Veränderungen werfen und die Atmosphäre des steten Wandels einzufangen. Es entstanden Skizzenbücher, Karten, Interviews, Erfahrungsberichte in denen die Fotoperspektive und moderne Portraitästhetik ebenso diskutiert werden, wie die antike Stadtansicht und die Heimatidentität. Außerdem war den Schülerinnen und Schülern ein Besuch in der Muthesius Kunsthochschule mit der Nutzung der Grafikwerkstatt vergönnt, bei dem die Teilnehmerinnen ausgewählte Zeichnungen mit der Tiefdrucktechnik drucken durften.

Workshop 11: BeEindruckt
Künstlerin: Gesa Vögele

Schule: Humboldtschule Kiel
Lehrerin: Unna Rothhardt
Klasse: 10
Dauer:

Die Erkundung eigener, fremder bzw.  allgemein“gültiger“ heiliger Räume im Hinblick auf die „Kenn-Größe“ des persönlichen Beeindruckt-Seins stellt das grundsätzliche Anliegen dieses Workshops dar.

Welche Perspektive, welche Raumpunkte wähle ich? Welche „Kommunikationsform“ nutze ich mit diesen? Welchen Platz räume ich dem jeweiligen „heiligen Raum“ ein? Welche Eigenschaften machen den von mir gewählten Raum zu einem beeindruckenden? Bei meinem Vorgehen stand die Sensibilisierung der Schüler_innen für das Thema und somit für ihre eigene Wahrnehmung im Vordergrund – ihr persönliches, individuelles, „eigenes“ Beeindrucktsein. Es gab zwei vorgegebene „Eindrucks-Sammel-Räume“: Einen (schulnahen) Naturraum (Schrevenpark) als Außenraum und einen (ebenso schulnahen) Kirchen- als Innenraum (Jakobi-Kirche). Die Schüler_innen wurden mit dem Auftrag losgeschickt, sich umzuschauen, den „Raum“ gehend, sehend, fühlend zu erkunden, ihre Aufmerksamkeit richtend auf „Phänomene“/Entdecktes, das sie persönlich beeindruckt/berührt. Beeindruckend ist etwas, was ein Mehr an Aufmerksamkeit und Hinwendung erweckt… Die hierzu anzufertigenden skizzenhaften „Bemerkungen“ stellten alle einander und uns in einer gemeinsamen Runde vor. Der „herauskristallisierte“ Kernpunkt wurde im weiteren vor Ort tiefergehend bearbeitet.

Aufgrund der Vielfalt dessen, was den Einzelnen beachtens- und erwähnenswert erschien, zeigten sich auch sehr unterschiedliche Arbeitsformen; von abstandwahrenden Zeichnungen bis hin zu intervenierenden installativen Herangehensweisen. Mein beschriebenes Anliegen, den Schüler_innen ihren individuellen Zugriff auf Thema und Raum zu ermöglichen entspricht quasi dem Thema des Beeindruckt-Seins, welches natürlicherweise eine sehr persönliche Angelegenheit ist. Insofern sind wir relativ bald zu dem Ergebnis gekommen, dass eine Ausarbeitung in Drucken zwar auch schön wäre und einer Logik folgen würde, aber mehr noch einer „Zwangs-Umleitung“ gleichkäme. So stand die individuelle Arbeitsweise, deren Begleitung und Besprechung in kleiner und allgemeiner Runde im Vordergrund.

Workshop 12: Bau eines Lehmofens
Künstlerin: Katrin Dolzer

Schule: Lilli Nielsen Schule (Förderzentrum)
Lehrerin: Petra Mahlert
Klasse: 2-5
Dauer: 13.06.-17.06.2016

Ziel des Kurses war es, in diesem Fall auf dem Schulgelände, einen Lehmofen zu bauen, in dem am Ende des Kurses gebacken werden soll.

1.Tag: Kennenlernen. Sowohl untereinander, als auch das Material.Was ist Ton, was ist Lehm? Wie fühlt sich das an? Wo kommt Ton her? Wie konnten die Menschen früher denn backen, wenn es keinen Strom und keine „richtigen“ Backöfen gab? Was ist ein Modell? Wir versuchen, mit dem für einige Kinder ganz neu entdeckten Material eines zu bauen, nachdem erste Material_ und Formerfahrungen gemacht wurden. Und machen uns schon ein paar Gedanken/Ideen zur Gestalt des zukünftigen Ofens. ….“Ich weiß nicht wie das geht…….das fühlt sich schön an…..das fühlt sich eklig an….das kommt aus der Erde…das geht immer wieder kaputt….ich würde den Ton gerne essen….ich habe einen Käfer getöpft…“ Ich baue am Nachmittag vorbereitend das Fundament.

2.Tag: Baumaterial mischen. Ton + Sand + Wasser = Lehm ( „das ist ja Mathe“). Mit Händen und Füßen, barfuß oder mit Gummistiefeln, mit oder ohne Schaufeln, auf einer großen Plane oder in Wannen. Es ist sehr unterschiedlich, wie die Kinder mit dem Material umgehen, einige gehen sofort im Matschen auf, andere müssen sich erst überwinden, finden aber dann großen Gefallen, wieder andere beobachten nur. Wir bauen eine Sandkuppel als Stützgerüst für den eigentlichen Ofen auf das Fundament.

3.Tag: Aus dem über Nacht eingesumpften Material werden Kugeln geformt. Am besten gleich groß. Gar nicht so einfach. Diese werden etwas trocknen gelassen und über die Sandkuppel geklopft. Auch

hier ist die neue Erfahrung, herauszufinden, wie stark geklopft werden muss, damit der Lehm sich

verbindet, aber dennoch eine gewisse Wandstärke entsteht. Der Schornstein wird angelegt.

4.Tag: Wir mischen zusätzlich Stroh als Armierung unter den Lehm und bauen weiter an der Ofenkuppel. Durch das sehr feuchte Wetter ist die Lehmkuppel vom Vortag nur minimal trockener und somit stabiler geworden, so dass wir eigentlich nicht weiter bauen sollten und nur eine sehr dünne neue Lehmschicht auftragen.

5.Tag: Der Ofen muss weiter trocknen, ich beschließe eine Baupause, dass wir eine Woche später an einem zusätzlichen Tag an der Wandstärke weiterbauen werden, was glücklicherweise organisatorisch auch seitens der Schule einzurichten ist. Wir denken über die zukünftige Gestalt des Ofens nach und beginnen mit der Umsetzung an der Ofenkuppel. „Es soll auf jeden Fall ein Tier werden!…Ein Schildkröte, so sieht es jetzt schon aus….Ein Schwan wäre auch toll…aber der kann doch nicht qualmen aus dem Hals…ein Wal würde gut zu dem Klabautermann, der als Bronzeguss unsere Baustelle überwacht, passen…ein Dino!…“am Ende entschließen wir uns doch für den Feuer speienden Drachen. Haben Drachen Flügel? „Nur die asiatischen, die deutschen nicht…“ „ Die hießen früher Lindwurm“.

6.Tag: Über die entstandene Gestalt wird eine neue Lehmschicht von aufgetragen. Der Schornstein wird fertig gebaut. Details wie Augen, Drachenschwanz und Schuppen werden ausgarbeitet. Der Ofen wird fertig und muss nun trocknen, damit der Sand aus dem „Bauch“ geholt werden kann.

Workshop 13: Alles hat drei Enden
Künstler: Susanne Nothdurft und Gregor Hinz

Schule: Max-Planck-Schule Kiel
Lehrerin: Bettina Schumann
Klasse: 10
Dauer: 14.07.-19.07.2016

Der Sinnspruch aus einem Glückskeks wird zum Thema der Schülerarbeit. Die Sprüche sollen illustriert und abstrahiert werden. Die Umsetzung erfolgt auf einem Quadrat, welches später diagonal geteilt wird. Das von jedem Schüler bebilderte, farbige Dreieck ist das Modul und führt durch das Zusammenfügen der Teile aller Schüler zu einem großen „Bildcluster“. Aus der Summe der einzelnen Bildteile entsteht ein kollektives Gesamtwerk mit hohem Aufforderungscharakter! Die Freude am eigenem Handeln und die Möglichkeit, sich auszuprobieren, schafft neue Sichtweisen und Erkenntnisse. Das Dreieck ist das kleinste Modul des Wandbildes. Die Dreiecke werden mit Hilfe von Magneten auf einem entsprechendem Untergrund (Whiteboard oder Tafel) befestigt und können so leicht bewegt werden. Das unterschiedliche Zusammenfügen der Dreiecksmodule führt zu verschiedenen Formen wie z. B. Quadrat, Parallelogramm oder offene Formen. Beim Zusammenlegen wird klar, dass die Nachbarfarbe Einfluss auf die Farbwahrnehmung nimmt. Es ergeben sich immer wieder neue Farbeindrücke und in unserem Fall auch neue Geschichten, da die Leserichtung der einzelnen Bildteile vom Betrachter abhängt. So bleiben die Betrachter nicht passiv, sondern erleben aktiv Formen, Farbvielfalt, Illustration und das Wechselspiel von Abstraktion und Illustration beginnt.

Workshop 14: stop_MOTION
Künstlerin: Chili Seitz

Schule: Regionales Berufsbildungszentrum Kiel
Lehrerin: Claudia Amelunxen
Klasse: 13
Dauer: 31.10.-02.11.2016

Der Körper im Raum als Skulptur und erzählerisches Element in einem Stop-­‐Motion Film, war das Ziel dieses Workshops. Nach einer Vorstellungsrunde und einem kurzen Einblick in den geplanten  Ablauf der Tage erklärte ich die Aufgabenstellung. Die Schüler des RBZ sind je bereits alle etwas älter (19 – 30 J.) und die Anforderungen waren somit etwas höher gestellt. Der erste Tag diente dazu Locations und Ideen zu entwickeln und in einem Bild fest zu halten. Jeder sollte einmal Regisseur und Regisseurin sein und eine Fotoarbeit entwickeln. Das hat wunderbar geklappt. In der Feedbackrunde wurde mir zurückgemeldet das es zuerst auf Unverständnis stieß, was habe das mit der morgigen Aufgabe zu tun, wurde dann aber als absolut wichtig eingestuft um das genaue hinsehen, planen und abstrahieren zu trainieren. Der zweite  Tag  begann  mit  der Skizze  eines  Storyboards  in den einzelnen Gruppen. Die Korrekturgespräche zwischendurch haben durchaus dazu geführt  das  man  noch  einmal  los gezogen ist um eine Szenen noch mal zu fotografieren. Die meisten allerdings haben dies von ganz allein erkannt und haben auf der Hälfte der Strecke  noch  einmal,  jetzt  mit  erweiterten Hilfsmitteln, noch mal von vorne angefangen um kleine Fehler zu korrigieren. Es war wirklich eine große Freude zu sehen wie konzentriert die Teilnehmer/innen an dieser Aufgabe gearbeitet haben. Innerhalb so kurzer Zeit sind wirklich erstaunlich gute Ergebnisse zustande gekommen. Sound und extra Tonaufnahmen habe ich dadurch aber nicht behandeln können. Dennoch haben die Teilnehmer/innen Musik unter die Stop_Motion Filme gelegt und somit selbständig Entscheidungen gefällt und gut entschieden.

Workshop 15: Mutter Natur und Supermann
Künstler: Gregor Hinz

Schule: Gemeinschaftsschule Meldorf
Lehrerin: Ulrike Opitz
Klasse: 8
Dauer: 05.10.-07.10.2016

Ziel des Workshops war das Zeichnen eines Comics zum Thema „Mutter Natur und Supermann“, den die Schülerinnen gemeinsam erstellten. Jeder Teilnehmer durfte danach ein Exemplar mit nach Hause nehmen. Inhaltliche Beschreibung: Grönlands Eisberge schmelzen, Holland ist bald das zweite

Atlantis, Schnee – und Sandstürme geben sich in den USA die Klinke und immer neue Riesenwellen jagen auf Asien zu. Nach der Klimakonferenz 2015 soll sich was ändern. Aber nicht allein „die da oben“ müssen was tun. Es fängt im Kleinen an: bei uns. Wir zeichnen Comics und suchen uns inspiriert durch die Natur einen Helden. Unseren ganz persönlichen Helden. Jeder braucht so einen. Dieser wird gegen Umweltkatastrophen kämpfen, Naturverschmutzung verhindern … DIE WELT RETTEN!

Workshop 16: Im Kabinett des Phänomenalzoologen W.H. Leitzmeyer
Künstlerin: Anne Steinhagen

Schule: Holstenschule Neumünster
Lehrerin: Eva Sahle
Klasse: Oberstufe
Dauer: 10.10.-14.10.2016

Zielsetzung des Workshops war, den Schülerinnen und Schülern einen Einblick in das Repertoire und die Arbeitsweise des Museums zu geben, dieses zu reflektieren und für eigenes künstlerisches Arbeiten zu nutzen. Den Rahmen für diese künstlerische Arbeit bildete der zuvor festgelegte Name „Dr. Wolf H. Leitzmaier“ und dessen (erfundene) Berufsbezeichnung Phänomenalzoologe. Nach einer Einführung in meine künstlerische Arbeit und Vorstellung einiger Beispielen von Künstlern, die sich mit Sammlung und Museum beschäftigen, wurde am ersten Tag eben dieser Name eingeführt und mit den Schülerinnen und Schülern, zunächst in einem Klassengespräch und später in kleineren Gruppen, die Biografie des fiktiven Phänomenalzoologen erarbeitet. Parallel dazu dienten auf einem Tisch ausgebreitete alte Fotos, Präsentationselemente, Papiere, eine Schreibmaschine, Etiketten und Rahmen als Impulse für die Jugendlichen den nächsten Schritt bei der Biografieerarbeitung im Auge zu behalten: anhand von (selbstgemachten) Artefakten das Leben und Arbeiten von Dr. Wolf H. Leitzmaier zu verifizieren. Außerdem wurde ein zentraler Ort vor dem Lehrerzimmer als Präsentationsort der entstehenden Ergebnisse vorgestellt. Der zweite Tag des Workshops startete im Museum für Tuch und Technik in Neumünster. Vor Ort sollten die Jugendlichen, mit Hilfe eines Arbeitsblattes, die Kommunikationsmittel des Museums erarbeiten, um sie sich für die eigene Arbeit anzueignen. Im Verlauf des zweiten und am Morgen des dritten Workshoptages verfestigten sich die biografischen Daten, klärten sich eventuelle Ungereimtheiten sowie unsere Verbindung zu Dr. Wolf H. Leitzmaier. Es entstanden mit Hilfe der von mir mitgebrachten Utensilien Artefakte wie Briefe, Tagebücher und Bildunterschriften aus dem Lebens des Phänomenalzoologe. Ein besonderes Highlight war der Besuch einer Redakteurin der Kieler Nachrichten am Mittag des dritten Workshoptages. Nach einer kurzen Einführung durch Eva-Marin Sahle, die jedoch den fiktiven Charakter der Person bewußt umschiffte, wurden die an einer Pinnwand zusammengetragene Ergebnisse sorgsam begutachtet und es entwickelte sich ein Gespräch zwischen der Pressevertreterin und den Schülerinnen und Schüler. Nachfragen zu Lücken in der Geschichte beantworteten diese mit viel Genauigkeit und Überzeugung, so dass die Redakteurin am Ende von der Lehrerin und mir über die Fiktion der Geschichte aufklärt werden musste. Nach erstem Erstaunen bewies diese Humor und war begeistert von der Idee. Dieses Erlebnis schien die Jugendlichen sehr beeindruckt zu haben, nach dem Besuch entstand eine interessante Diskussion über Wahrheit und Lüge in unserer Arbeit und Verantwortung und Konsequenzen unseres Handelns. Im weiteren Verlauf des Workshops konzentrierten wir uns auf unserer Ausstellung, die am Freitag um 11:30 h präsentiert werden sollte.

Workshop 17: bits and pieces
Künstlerin: Chili Seitz

Schule: Städtisches Gymnasium Neustadt
Lehrer: Thomas Thießler
Klasse: Oberstufe
Dauer: 13.09.2016

Schülerbericht: Flexprojekt „Land Art“ am KGN. Am Dienstag, den 13.09.2016, haben 19 Schüler aus den Klassen Ea, Ec, Q1a und Q1b an einem „Land Art“ Projekt zu dem Thema „Bits and Pieces“ im Rahmen von  „Kunst hoch Schule“ teilgenommen. Einen ganzen Vormittag lang durften wir uns ausgiebig von der Kunst inspirieren lassen und sich dieser voll und ganz widmen. Gemeinsam mit Herrn Thiesler und der Projektleiterin Chili Seitz aus Kiel sind in der direkten Umgebung des Küstengymnasiums Neustadt viele einzigartige Projekte entstanden. Grundsätzlich besteht „Land Art“ darin, die Natur mit ihren eigenen Gegebenheiten zu verändern und somit einen Kontrast zu ihr herzustellen, was uns hervorragend gelungen ist. Nina Friedrich, Q1b

Workshop 18: Mein Traum – ein Leseraum
Künstler: Jan-Olav Hinz

Schule: Christian-Timm-Schule Rendsburg
Lehrer: Holger Jahn
Klasse: 8
Dauer: 31.05.-09.07.2016

Welche Eigenschaften lassen eine schlichten Raum, der zuvor als Archiv genutzt wurde, zu einem Leseraum werden? Mit dieser Frage beschäftigte sich über mehrere Wochen der Wahlpflichtunterricht der 7. Klassen. Unter Anleitung des Künstlers und der Lehrers haben die SchülerInnen dabei in kleinen Schritten den Entwurf für einen Leseraum erarbeitet. So wurden beispielsweise Sitzmöbel aus Ton gefertigt und Schuhkartons als Modelle umfunktioniert und von den TeilnehmerInnen ganz individuell eingerichtet.

Workshop 19: Körper_SKULPTUR
Künstlerin: Chili Seitz

Schule: Schule Altstadt Rendsburg
Lehlerin: Ulrike Mangold
Klasse: 9
Dauer: 09.05.-10.05.2016

Der   Menschliche   Körper   im   öffentlichen   Raum   als   Skulptur   und   das   Dokumentieren   mittels Fotografie oder eines kurzen Videos. Nach einer Vorstellungsrunde und einem kurzen Einblick in den geplanten Ablauf der zwei Tage wurden die Kameras verteilt und die Zeit für den ersten Durchlauf festgehalten. Die Schüler hatten eine Stunde Zeit sich in kleinen Gruppen mit je einer Kamera auf den Weg zu machen  und  spannende  Motive  in  der  unmittelbaren  Umgebung  der  Schule  zu  finden.  Mit  dem Hinweis das diese dann im zweiten Anlauf mit „Skulpturalen Setzungen“ zu inszenieren seien. Nachdem  wir  dann  die  ersten  Ergebnisse  ausgedruckt  hatten  und  die  Kinder  sich  Gedanken machten wie, wo und wie viele Protagonisten sie für ihr Bild positionieren möchten ging es auch schon in die zweite Runde. Am ersten Tag waren die Schüler sehr unterschiedliche in der Art und Weise wie sie die Thematik aufgreifen können. Es herrschte noch ein wenig „Wiederstand“. „Ah, das ist doch voll peinlich“. Nachdem sie aber am ende des ersten Tages die Ergebnisse (auf dem Monitor) erlebten, wendete sich das Blatt ein wenig. Zu  Beginn  des  zweiten  Tages  teilten  wir  die  bis  dahin  ausgedruckten  Fotografien  aus  und besprachen wie man aus den Ergebnissen neue, größere Inszenierungen entwickeln könnte. Gemeinsam  sind  wir  dann  zu  den  von  den  Schülern  vorgeschlagenen  Orten  und  haben  neue Inszenierungen gestellt. Je einzelne Schüler durften den Rest der Klasse nach ihren Vorstellungen stellen.

Workshop 20: Sensibilisierung des Gehörs im Urbanen Umfeld
Künstler: Heiko Wommelsdorf

Schule: Berufsbildungszentrum Rendsburg-Eckernförde
Lehrerin: Susanne Koch
Klasse: Oberstufe
Dauer: 04.07.-06.07.2016

Nach einer Einführung in den Bereich Klangkunst mit vielen Beispielen und Ratespielen zum Thema Kontextverrückung in der akustischen Wahrnehmung wurde die erste Aufgabe formuliert. Ausgestattet mit einem Lochstreifen und einem speziellen Locher, durfte jeder Teilnehmer eine eigene Komposition erstellen, die unmittelbar im Anschluss durch eine Spieluhr wiedergegeben wurde. Als angehende Sozialpädagosche Assistenten/Assistentinnen wurden in kleinen Gruppen Unterrichtsideen/-konzepte formuliert. Als Vorgabe galt es, das Gehör der Teilnehmer zu Sensibilisieren. So wurden mehrere Ideen geäußert, wie man mit unterschiedlichen Alltagsgegenständen Musik erzeugen kann. Für die folgende Einheit wurden Gegenstände wie Plastikbecher, Schuhkartons, Gummibänder, Wasserflaschen, etc. mit zur Schule gebracht. Frei nach Notationen von beispielsweise John Cage, sollten die Workshopteilnehmer eines der mitgebrachten Geräusche mit Papier und Bleistift visualisieren. Ein Symbol, ein Zeichen oder eine Abfolge (Notation) sollte erfunden werden und möglichst gegenstandslos sein. Nach der Besprechung der entstandenen Zeichnungen wurde mit den mitgebrachten Utensilien an Klangobjekten/-Instrumenten gearbeitet, die im späteren Berufsalltag ähnlich angefertigt werden können. Am letzten Workshoptag haben die Schüler in Zweier- oder Dreiergruppen Aufnahmen von interessanten Geräuschen gemacht. Mit selbst mitgebrachten Laptops wurden diese Aufnahmen in der Länge und Lautstärke am Computer bearbeitet und auf Mp3-Playern abgespeichert. Zurück im Kunstraum der Berufsfachschule für Sozialpädagogik (BBZ-RD-Eck) in Rendsburg wurden Lautsprecher verteilt, mit denen die entstandenen Aufnahmen abgespielt und im Raum positioniert wurden. Der Besuch einer Journalistin und weiterer Lehrer der Schule, lies den Workshop mit einer abschließenden Besprechung ausklingen.

Workshop 21: Perspektive erfahren
Künstlerinnen: Susanne Ponseti und Anja Mamero

Schule: Gemeinschaftsschule Probstei, Schönberg
Lehrerin: Anke Döring
Klasse: 11
Dauer: 22.06.-24.06.2016

Der Workshop sollte den Schülern Einblick in die Welt der perspektivischen Darstellung von Räumen und Objekten geben. Die unterschiedlichen Möglichkeiten der perspektivischen Darstellung wurden den Schülern mittels Fotografie und Zeichnung nahe gebracht. Zu Beginn des Workshops erhielten die Schülerinnen und Schüler eine theoretische Einführung in den Themenbereich der Perspektive. Im Anschluss gingen alle auf die Suche nach Motiven, die eine prägnante Zentralperspektive abbildeten. Die fotografischen Aufnahmen dieser Motive wurden ausgewählt und im A3-Format schwarz-weiß ausgedruckt. Auf den Vorlagen konnten die Teilnehmerinnen anschließend zeichnerische Versuche von Horizontlinien, Fluchtpunkten und Fluchtlinien vornehmen. Einfache Übungen halfen ihnen dabei, sich grundlegende Methoden, wie das Konstruieren von Fluchtpunkten anzueignen. Die freien Objekte, die dann letztlich in die Vorlagen gezeichnet werden durften, verhalfen den Schülern zu ihren Abschlussarbeiten, die anschließend im Schulgebäude präsentiert wurden.

Workshop 22: PapPets
Künstler: Sören Wendt

Schule: Ernst-Barlach-Gemeinschaftsschule Wedel
Lehrerin: Joanna Schuhmann
Klasse: 5
Dauer: 12.09.-15.09.2016

Mit Kopffüsslern, Ausserirdischen und Stars aus bekannten Computerspielen wurde in den vier Tagen, an der Gesamtschule Wedel, gezaubert. Es wurden dieverse Kartonagen zusammengetragen, um genügend Material vorrätig zu haben. Dies animierte eine Gruppe von Schülerinnen dazu, die Umzugskartons gleich in voller Größe in bunte PapPets zu verwandeln und auf dem Schulgelände wieder frei zu lassen. Sie eroberten sich die Klettergeräte und das Ruderboot, welches mitten auf dem Pausenhof steht. Derart große Figuren ließen jedoch einige Schwerkraft-Probleme auftauchen. Daher wurde die sogenannte Pixilations-Technik angewendet, in der echte Menschen mit im Bild animiert werden. Die animierten Mitschülerinnen nahmen die Pappkameraden an die Hand und halfen ihnen auf die Rutsche. Am vierten Tag konnten wir uns noch in der abgedunkelten Aula mit der Lichtmalerei vertraut machen und schufen diverse Gemälde aus Licht. Zusammen mit den entstandenen Filmen und den dabei entstandenen Filmplakaten ergab es ein kurzweiliges und abwechslungsreiches Programm, das vor einigen Parallel-Klassen und der örtlichen Presse gezeigt wurde. Ein toller Abschluss für vier kreative Tage.

Workshop 23: Bau eines Lehmofens
Künstlerin: Katrin Dolzer

Einrichtung: Kindergarten Braderup, Wenningstedt (Sylt)
Erzieherin: Karin Artschwager
Alter: 4 Jahre
Dauer: 21.07.-26.07.2016

Ziel war es, einen „echten“ Lehmofen zu bauen, in dem wir, wie in früheren Zeiten in vielen Ländern der Welt , RICHTIGES Brot backen wollen. 1. Bautag: Kennenlernen der Kinder der ersten Gruppe und Vorstellen des Bauvorhabens. „Wie kann man ohne Strom backen? Habt Ihr schon mal Feuer gemacht? Die Kinder kennen Ton als Werkstoff aus dem nahe gelegenen Wattenmeer. Der Großvater eines Kindes hat einen Lehmofen im Garten. Gemeinsam wird das Baumaterial Lehm aus Ton, Sand und Wasser auf einer Plane, mit Hilfe von vielen nackten Händen und Füßen angemischt . „ich bin ein Matschzombie mit Gruselfingern…“ Es entsteht dabei ein Sprechgesang, „Wir sind die Bauarbeiter, Wir machen das !“ , der sich über alle vier Tage hält, und immer wieder zum Einsatz kommt. Nur einige wenige Kinder haben Berührungsängste und schauen sich das matschige Materialvorbereiten zuerst nur mit Abstand an, am Ende des vormittages haben sich alle mit dem Material „angefreundet“. Der Entschluss, eine Feuerkröte zu bauen, wird gefasst. Einige Kinder bauen ein Modell in der Größe eines Fußballes. Die Stützkuppel aus Sand für die Lehmwandung des Ofens wird begonnen, aber nicht fertig gestellt. 2. Bautag: Kennenlernen der Kinder der zweiten Gruppe und Vorstellen des Bauvorhabens. Ich baue vor den Kindern ein kleines Modell mitsamt Sandkuppel und Fundament, um die Bauschritte zu erklären. „ Wo machen wir denn dann das Feuer? Warum verbrennt denn dann nicht der ganze Ofen? Wird der auch außen heiß?…“ Die Sandkuppel wird fertig gebaut und die erste Schicht aus Lehmbällen wird um die Stützkuppel gebaut. Um den zukünftigen Schornstein anzulegen, wird ein PE-Rohr in die Kuppel eingebaut. Das Formen der Lehmbälle ist für die Kinder eine unterschiedlich große Herausforderung, klappt nach einer Weile aber richtig gut. Der Ofen wird nun über das Wochenende in Plane eingepackt, um bis zum Montag nicht zu stark zu trocknen. 3. Bautag: „Mein Vater ist auch Handwerker. Der ist nämlich Seemann.“ Wir sprechen, während wir neue Lehmbälle formen darüber, was ein Handwerker ist, und ob es heute noch viele davon gibt. Die Lehmschicht ist über das Wochenende gut angetrocknet. „Die ist ja hart wie Stein! Und an manchen Stellen kalt und an manchen warm!“ Wir erkennen unterschiedliche Trocknungsgrade. „Das ist hart wie Metall!“ Was ist härter? Stein oder Metall? Metall kann schmelzen, aber Stein nicht. Um noch mehr Lehm, diesmal auch mit Zugabe von Stroh, anzumischen, werden die Kinder zu einer „riesigen Betonmischmaschine. Die Rührer davon sind die Füsse, die sich immer wieder durch die Masse bohren….aber eigentlich sind wir keine echte Maschine. Eigentlich tanzen wir nur in dem Lehm. Das ist ein Lehmtanz…wir haben ja auch gar keinen Strom…“ Eine weitere Schicht Strohlehmbälle wir auf die Ofenwand gebracht. Einige Kinder ziehen es vor, nur die Bälle anzuliefern, während andere begeistert die Bälle wie eine Mauer aufeinanderschichten und festklopfen. 4. Bautag: Der Ofen wird fertig. Die Aussenwand wird ganz glattgestrichen. Damit er aussieht, wie eine Kröte , braucht er Augen. Und eigentlich auch Beine. Und ein ganz großes Maul. Das Maul ist ja die Öffnung, wo das Feuer gemacht wird! Wann nehmen wir den Sand aus dem Bauch? Wir haben nicht mehr viel Material und beginnen mit den Augen. Nun sieht die „Kröte“ aus, wie ein Wal. Ein Wal passt auch gut zu unserem Kindergarten, hier gibt es nämlich Schweinswale im Meer! Für heute bleibt es offen, ob wir eine Kröte oder einen Wal gebaut haben. Die Kinder sind stolz, manche aber auch gar nicht mehr ganz bei der Sache, für Kinder in diesem Alter scheint das Bauen interessanter, als das Ergebnis. Zumindest vorerst. Eine staunende Mutter kommt vorbei und erinnert sich an das Märchen von Frau Holle, in dem die Brote im Ofen mit dem Ofen sprechen können. Präsentation: Der Ofen ist gut durchgetrocknet und wird mitsamt den Eltern feierlich eingeweiht. Wir backen verschiedene Brot- und Fladensorten. Der Ofen speichert die Wärme sehr gut, es könnten locker doppelt so viele Brote gebacken (und verspeißt!) werden, leider ist der Teig alle! Schon eine Woche später wurde der Ofen im Rahmen eines Dorf- und Kindergartenfestes wieder in Betrieb genommen und somit gleich noch einer größeren Öffentlichkeit präsentiert!

Sonstiges:

Durch die inzwischen regelmäßige Nutzung von Räumen der Muthesius-Kunsthochschule durch das IQSH für Fortbildungs- und Informationsveranstaltungen hat sich das Projekt „Kunst hoch Schule“ erneut als gute Schnittstelle zwischen den Institutionen bewährt. Dieses zu erhalten ist uns ein wichtiges Anliegen. 

Der Landesfachtag Kunst

Der Landesfachtag Kunst zum Thema „Körper uns Raum“ des IQSH und des BDK Landesverbands Schleswig-Holstein e.V. fand mit organisatorischer Unterstützung durch „Kunst hoch Schule“ am 12. November 2016 ganztägig in der Muthesius Kunsthochschule statt.

Fortbildungen

Folgende Fortbildungen für Lehrerinnen und Lehrer fanden ebenfalls mit Unterstützung von „Kunst hoch Schule“ im Kesselhaus der Muthesius Kunsthochschule Kiel unter Leitung des Filmemachers Moses Merkle unter dem Titel Das Kopf-Kino! -Mit dem Smartphone filmisch sehen, denken und Filme machen (KUN0398) statt.

– Samstag,  19.03.2016  von 9.00 bis 18.00 Uhr
– Samstag,  23.04.2016 von 9.00 bis 18.00 Uhr
– Samstag,  11.06.2016  von 9.00 bis 18.00 Uhr

Förderseminar „Sprungbrett zur Kunsthochschule“ 

Das sonst in den Räumen der Muthesius Kunsthochschule stattfindende Förderseminar für begabte Schülerinnen und Schüler fand 2016 erstmalig in Hamburg statt. Da dieses Seminar gemeinschaftlich von dem Lehrerverband Schleswig-Holstein und Hamburg organisiert wird, war es nach 3 jähriger Verortung in Kiel eine logische Konsequenz, die Örtlichkeit vorrübergehend zu wechseln. Die Entscheidung für 2017 steht noch aus. Jedoch wurde bereits signalisiert, dass man sich einen Turnus überlegen will, um das Seminar abwechselnd in beiden Bundesländern stattfinden zu lassen.

Buchpräsentation BDK

Am 28.06.2016 wurde durch Unterstützung von „Kunst hoch Schule“ die Publikation Aktuelle Positionen der Kunstdidaktik Taschenbuch, Martina Ide, Christine Korte-Beuckers, Friedericke Rückert (Hrsg.) im der Kunsthochschule gegenüberliegenden Kunstraum B vor einem kleinen Publikum präsentiert.